KUMPEL ABC

Abbau– planmäßige Gewinnung von Salz, Kohle und Erzen
Abbauhammer– ein durch Pressluft angetriebenes Werkzeug (Gezähe). Das vorne im Hammer eingesteckte Spitzeisen wird durch einen schlagenden Stahlkolben bewegt und so in Kohle oder Gestein getrieben.
Abbohren– ist das Herstellen der Bohrlöcher für die Schießarbeiten (Sprengarbeiten)
Abkehren– bedeutet aus dem Zechenbetrieb ausscheiden (Kündigen oder z.B. Rente)
Abschlag– Teil eines Monatslohns, der als Vorauszahlung dem Bergmann gewährt wird. Früher erhielt der Bergmann an zwei vorher festgesetzten Tagen „Abschlag“ und am Monatsende den Rest als Hauptlohn.
Abschleppen– ist der Fachausdruck für das Schieben der Förderwagen von Hand.
Abteufen– einen Schacht „niederbringen“ oder weiter in die Tiefe graben
Alter Mann– nicht mehr gebrauchte Grubenräume, Stollen oder ausgeraubte Bereiche
Anfahren1. „Ich bin angefahren“ = Ich hab meine Arbeit aufgenommen.
2. „Der Steiger hat mich angefahren“ = betriebliche Belehrung.
Ankuppeln– ist das Verbinden der einzelnen Förderwagen
Anlegen– die Einstellung eines neuen Mitarbeiters
Anschläger– Bergmann, der Signale zur „Seilfahrt“ an den Förderschächten gibt
Arschleder– richtig genannt Fahrleder, ist Teil der Arbeitsschutzkleidung des Bergmanns, halbrund geschnitten trägt man es von der Hüfte abwärts als Gesäßschutz
Antrazit– ist eine hochwertige Magerkohle, mit 5% – 10% flüchtiger Bestandteile. Sie brennt mit kurzer, blauer, kaum rußender Flamme.
Atemschutzgerät– wird von den Bergleuten des Grubenrettungstrupps (Grubenwehr) benutzt, um in giftigen Bereichen unter Tage zu retten und zu arbeiten
Auffahren– bedeutet herstellen und vortreiben von Strecken (Stollen)
Aufsichtshauer– ist eine vorrübergehend und aushilfsweise berufene Hilfskraft für den Steiger
Ausbau– sind die bergbautechnischen Mittel, um die unter Tage geschaffenen Hohlräume zu sichern
Ausfahren– bedeutet an die Oberfläche fahren, das Grubengebäude (die geschaffenen Hohlräume unter Tage) verlassen
Auskohlen– in einem Abbaufeld die Kohle vollständig zu gewinnen und zu fördern
Ausrauben– Rückgewinnung der Ausbauten (z.B. Schienen, Maschinen, Leitungen und Stempel)
Ausziehschacht– ist der Schacht, durch den die verbrauchten Wetter (Abwetter, Luft) zum Hauptventilator (Grubenlüfter) ziehen
Barbaratag– 4. Dezember, Festtag zu Ehren der heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute
Bauabteilung– der Teil, in dem Kohle abgebaut wird. Meist ein größerer Bezirk mit mehreren Steigerrevieren
Bergbau– ist ein Sammelbegriff für alles, was mit dem Gewinnen, Fördern und Veredeln nutzbarer Bodenschätze dient
Berge– nennt der Bergmann Gesteinsstücke im Gegensatz zur Kohle
Bergebunker– ist ein großer glattwandiger Raum unter Tage. Er wird zur Aufnahme größerer Menge Berge bestimmt
Bergpolizei-
verordnung
– ist eine Verordnung oder Regel der Bergbehörden. Mir Ihr werden bestimmte Massnahmen und Verfahren im Bergbau geregelt
Blasende Lutte– ist ein Metallrohr von 30 bis 80 cm Durchmesser. Durch dieses Rohr wird Frischwetter ( frische Luft ) blasend mittels eines Lüfters zugeführt
Blindschacht– Schacht (also senkrecht), der Untertage beginnt und nicht zutage führt  
Fahren– sich unter Tage fortbewegen, auch zu Fuß. 
Fahrsteiger– Bergmann mit Führungsaufgaben der mehreren Revieren vorsteht, vergl. Hauptabteilungsleiter.
Fahrstock– Handstock von Aufsichtspersonen, auch Häckel oder Meterlatte genannt. Der Stock hatte Markierungen, die gebraucht wurden um den Vortrieb im Streb nachmessen zu können.
Feiern– der Arbeit fernbleiben, z.B. durch Krankheit.
Fettkohle– Kohle war bestens geeignet zur Koksgewinnung.
Flammkohle– Kohlensorte mit dem höchsten Anteil an flüchtigen Bestandteilen.
Flötz– die Kohleschichte im Erdreich.
Föderberg– geneigte Strecke, die an Stelle eines Blindschachtes Abbaubereiche verbindet.
Förderkorb– das am Förderseil hängende Gestell auf denen Personen, Förderwagen und Materialien im Schacht befördert werden.
Fördern– bergmännisch: das Bewegen von Kohle, Gestein bzw. Güter alles Art.
Freischicht– die arbeitsfreie Schicht.
Füllort– Verladestelle am Schacht, hier werden die Förderwagen in den Förderkorb  geschobenoder in andere Gefäße umgefüllt
Frosch, Froschlampe– antike Grubenlampe, mit Öl betrieben z.B. Rapsöl, wurde wegen der offenen Flamme im Ruhrgebiet 1900 verboten (Explosionsgefahr)
Gaskohle– Kohlensorte bei deren Verbrennung die flüchtigen Bestandteile (Gase) bei 35-40% liegen.
Gasflammkohle– Kohlensorte bei deren Verbrennung die flüchtigen Bestandteile (Gase) bei 28-35% liegen.
Gebirge– alles um die Schächte und Strecken befindliche Erdmaterial
Gedinge– bergmännischer Ausdruck für Akkordarbeit.
Geleucht– Grubenlampe des Bergmann:  Benzinlampe, elekt. Lampe, Karbidlampe, Öllampe
Gezähe– Werkzeug des Bergmann
Glückauf– Gruß der Bergleute, als hoffnungsspendendes Symbol in der Welt zwischen    Dunkelheitund Licht
Göpel– Fördereinrichtung, bei dem das Förderseil der Schachtförderung durch Pferde, Wasser oder Dampf auf- und abgewickelt wird.
Halde– Erhebung oder Aufschüttung von „tauben Gestein“ oder „Abraum“ nicht verwertbares Gestein
Haspel– Seilwinde
Hunt, Hund– Förderwagen oder Lore
Kaue– Umkleide- und Waschraum oder Gebäude der Bergleute
Knappe– Bergknappe, Bergmann
Knappschaft– Zusammenschluß von Bergleuten, heute  Kranken- oder Renten-Versicherungsanstalten
Krätzer– dreieckiges Metallblech mit kräftigen Stiel, zum zusammen kratzen des Gestein etc.
Markscheider– Vermessungsingenieur des Bergbau
Magerkohle– Kohlensorte mit dem niedrigsten Anteil an flüchtigen Bestandteilen (weniger als 12%, besonders gut geeignet für den Hausbrand)
Mächtigkeit– Dicke eines Flözes oder Schichtstärke eines gesuchten Rohstoffes, liegt zwischen der oberen  Schicht dem „Hangendem“ und der unteren dem „Liegendem“ 
Malakoffturm– massiver Förderturm aus Ziegel gemauert, mit einer festungsähnlichen Architektur
Methan– ein Grubengas im Kohlenbergbau, chem. CH4
Motteck– großer, schwerer Hammer
Mulde– Verwerfung der Gesteinsschichten aufgrund von Faltungsdruck in der Erdkruste
Obersteiger– Führungsperson, leitet 1-3 Reviersteiger, untersteht dem Betriebführer
Ort– Bereich in dem der Vortrieb und Kohlenabbau erfolgt
Ortsältester– Vorarbeiter
Ortsbrust, Ortsstoss– Ende einer „Strecke“ oder Stollen, Begrenzung des Grubenbaues in „Auffahrrichtung“
Panzerförderer– Bezeichnung für einen Kettenkratzerförderer
Pickhammer– Abbauhammer
Pinge– trichterförmige Vertiefung im Gelände, entstanden aufgrund bergmännische Tätigkeit an bodennaher Lagerstätte
Schüttelrutsche– Umfüllstation und Vorrichtung, wo das Förderband die Förderwagen füllt
Schwefelmänner– Zündhalme, aus Roggenhalme geschnittene und mit Schwarzpulver gefüllte    Zünderfür die Untertage- Sprengung in Gestein und Kohle (bis ca.1920) 
Seilfahrt– Auf- oder Abwärtsbewegung der Förderkörbe für die Personen- oder Materialbeförderung
Steiger– Aufsichtspersonen, ein Art Meister unter den Bergleuten
Stempel– Stützen aus Metall oder Holz um die Stollen vor dem einbrechen zu bewahren
Sumpf– tiefste Stelle in einem Schacht oder Stollen, indem sich das Wasser sammelt, damit man es abpumpen kann
Teufen– „Niederbringen“ (vertiefen) eines Schachtes
Versager– Begriff für eine Sprengladung, die nicht detonierte
Versatz– nennt man die Maßnahme zum Ausfüllen der Hohlräume, die durch den Kohle- und Gesteinsabbau entstandenen sind
Verwerfung– nennt man die Veränderung der Gesteinsschichten durch Abriss von „Gebirgsteilen“ vom ursprünglichen „Gebirgskörper“
Verwittern– ist das Verändern oder Zerfallen des Gesteins durch Einwirkung von Luft, Wasser, Wärme, Kälte oder mech. Kräften
Vollversatz– ist das vollständige Auffüllen mit Abraum oder Bergen, in die Hohlräume, die durch den Bergbau entstanden sind
Vor Gestein– die Gesteinsarbeit in Gesteinsbetrieben, z.B. Erzabbau
Vor Kohle– Arbeit vor der Kohlenwand (Kohlenstoss) im Streb
Wanderpfeiler,
Wanderkasten
– sind Pfeiler aus großen Eichenholzfpählen oder seltener aus Stahlprofilen, die eine hohe Tragfähigkeit besitzen und mit dem Ausbau weiter gesetzt werden
Waschberge– sind die in der Kohlenwäsche aussorierten Steine
Waschkaue– Gebäude in dem die Bergleute vor Anfahrt ihre Kleidung wechseln und nach der Schicht sich waschen und baden
Wasserhaltung– Maßnahmen, die unter Tage die Wasser sammeln und zu Tage fördern
Wetter– Name für die Luft- und Gaszusammensetzung bzw. Temperatur die „Untertage“ auftritt,   „frische Wetter   =   unverbrauchte Luft   „schlagende Wetter“   =   explosive Luft- und Gaszusammensetzung   „matte Wetter“   =   sauerstoffarme Luft   „stinkende oder böse Wetter“   =  giftige Luft
Wetterführung– so nennt man alle Maßnahmen, der Verteilung und Führung der Wetter (Luft) unter Tage.
Wetterlampe– Sicherheitslampe die zur Kontrolle von schlagende oder matte Wetter eingesetzt wurde
Wetterlutte– ist eine Rohrleitung, die zur „Sonderbewetterung“, also zum Frischlufttransport genutzt wird
Wettermann– ist ein Bergmann, der vor der Einfahrt der übrigen Bergleute die „Baue“ nach explosiven Grubengas untersucht
Wetterschacht– Schacht, dient zu Regelung der Luftzirkulation  Untertage
Wettersprengstoff– ist ein hergerichteter Sprengstoff, der beim „Schießen“, also beim Sprengen, die Schlagwetter nicht zündet
Wetterstrecke– ist die Strecke, durch die die „verbrauchten Wetter“, also die schlechte, verbrauchte Luft abziehen kann
Wettertafel– auf der Wettertafel wird täglich vom Wettermann vermerkt, ob Grubengas festgestellt wurde
Wettertür– dient dazu, „Frischwetter“ (also Frischluft) in die Strecken zu leiten, bzw. umzuleiten
Wipper– oder Kreiselkipper, wird gebraucht, um die Förderwagen durch Umkippen zu entleeren
Zeche– Name im Ruhrgebiet für ein „Steinkohlenbergwerk“!
Zughub– Name für Handwinde, Kluppe oder Raubwinde
Zimmerhauer– nennt man einen erfahrenen, älteren, beim Streckenausbau beschäftigten Bergmann
Zünder– dient dazu, den Knallsatz einer Sprengladung durch einen Stromstoß zur Detonation zu bringen
Zwischengeschirr– sind Stahlteile, Bolzen und Ketten, die das Förderseil mit dem Förderkorb verbinden